Anhang zum Positionspapier

Medizin anders denken!

Bereits vor Jahren hat die WHO gefordert, die Verfahren der Traditionellen und Komplementären Medizin (T&CM) stärker in die Gesundheitssysteme einzubeziehen. Die meisten Staaten dieser Welt, so auch Deutschland, haben dieses Abkommen unterzeichnet. Bedauerlicherweise sind davon, nur in 40% der Staaten erste Ansätze sichtbar. Aber vor allem in den europäischen Staaten, insbesondere in Deutschland ist bis heute nichts umgesetzt worden.

Die Arbeitsgemeinschaft für Traditionelle & Komplementäre Medizin hat dieses Problem jetzt aufgegriffen, um mit gleichgesinnten an der politischen Umsetzung dieses Abkommens zu arbeiten. Dabei ist es uns wichtig, gemeinsam und miteinander die spezifischen Probleme der einzelnen Berufsgruppen im Zusammenhang mit dem oben genannten Abkommen zu benennen, und entsprechenden Veränderungen von der Politik zu fordern.
Heilpraktiker*innen arbeiten traditionell mit Methoden der Traditionellen & Komplementären Medizin. Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt, und der Weiterentwicklung dieser Methoden geleistet. Daher ist der Heilpraktiker*in ein unverzichtbarer Bestandteil eines pluralistischen Gesundheitssystems. Darüber hinaus fördern sie die Gesundheitskompetenz der Patient*innen, indem sie aktiv und auf Augenhöhe in die Behandlung einbezogen werden. Die freie Therapie und Therapeutenwahl, sowie der uneingeschränkte Zugang zu den Arzneimitteln der T&CM, sind daher unverzichtbare Grundvoraussetzung zur Ausübung der Heilpraktiker*in-Berufes.

Aber auch in anderen Bereichen des Gesundheitswesens zeigt sich, dass wir Medizin anders denken müssen:

  • sei es die Zurückdrängung der natürlichen Geburt,
  • sei es das DRG (Patienten werden nur nach Fallpauschalen behandelt),
  • sei es die Unterbezahlung von systemrelevanten Berufen,
  • sei es die Privatisierung des Gesundheitswesens von der Ausbildung bis zum Fondbesitz von Kliniken, Arzt- und Heilpraktiker Praxen,
  • sei es das Therapieverbot von etablierten und bewährten Therapiemethoden bis hin zum Heilpraktiker*in Verbot,
  • sei es das Reglementieren von Pflanzlichen Extrakten oder Nahrungsergänzungsmitteln bis hin zu Verbot von Heilpflanzen.

Diese Missstände im Gesundheitswesen und im medizinischen Denken schadet der Gesundheit der Bevölkerung. Denn die Warnung der WHO von 2010, dass immer mehr Pandemien in immer kürzeren Abständen auf uns zukommen werden, verlangt, dass wir Medizin in der westlichen Welt ganz anders denken müssen, sonst sind kommende Pandemien ohne Lock down mit heftigen wirtschaftlichen und sozialen Folgen für die Bevölkerung medizinisch nicht mehr beherrschbar.

Eine der wesentlichen Veränderung in der westlichen Medizin muss in der gleichberechtigten Handhabung von konventioneller Medizin und traditioneller wie komplementärer Medizin sein. Eine schädliche Denkweise der westlichen Medizin ist die Spaltung in konventioneller Medizin und traditioneller und komplementärer Medizin. Ebenso Naturheilkunde mit der üblichen konventionellen Denkweise in der Medizin anzuwenden als eine Art Integrativer Medizin, also mit der gleichen Denkweise anzugehen, wird, wie Einstein schon bemerkte, das Problem nicht lösen. Wir müssen Medizin in Deutschland und in der westlichen Welt neu denken.

Wir haben in Deutschland die einmalige Chance – da in der westlichen Welt sonst nirgendwo so intensiv traditionelle und komplementäre Medizin betrieben wird – diesen weiteren wichtigen Schritt in der Entwicklung der Medizin zu vollziehen. Mit einer aktiven Heilpraktikerschaft und naturheilkundlich arbeitenden Ärzten*innen liegen viele empirische Daten von der Anwendung der traditionellen und komplementären Medizin vor. Gleichzeitig befindet sich die konventionelle Medizin auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau. Viele neuere wissenschaftlichen Erkenntnisse gerade in der Epigenetik zeigen deutlich: der nächste Fortschritt in der Medizin wird ganz wesentlich davon abhängen, ob es gelingt konventionelle Medizin und traditionelle wie komplementäre Medizin zusammen zudenken.

Dazu brauchen wir einen neuen Wind, der durch die Medizin weht!
Unterschreiben sie das Positionspapier als ersten Anfang!

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